Archiv für 2005

Sommerekzem beim Pferd

Donnerstag 29. September 2005 von Dagmar

Beim Sommerekzem handelt es sich um entzündliche Hautveränderungen (Schwellungen, Rötung, Juckreiz), die vorwiegend an Kopf, Hals, Bauch, Schwanzrübe und Schlauch des Pferdes lokalisiert sind.

Der Juckreiz führt zu ständigem Scheuern und auch gegenseitiges beknabbern und damit zu einer Verletzung der Haut mit u. U. sekundärer Keimbesiedelung, die letztlich nässende oder gar eitrige Ekzeme hervorruft. Durch das Scheuern verlieren viele Pferde einen Teil der Mähne und der Schweifhaare.

Das Leiden wird durch Stechmücken, die so genannten „Gnitzen“ (Culicoides pulicans) hervorgerufen. Aber auch Wadenstecher (Stomoxys calcitrans) werden als Ursache genannt. An feuchtwarmen Tagen vermehren sich die Gnitzen besonders schnell und sind dann auch sehr aktiv, so dass die Krankheitserscheinungen vor allem in Frühjahr mit Anbruch der warmen Witterung und in Verlauf des Sommers auftreten. Die Hauptaktivität des Insekts liegt in den Abendstunden aber auch am frühen Morgen.

Es erkranken Pferde in Gegenden mit schwülen, warmen und windarmen Wettern. Diese Insekten sind in bergigen und windigen Lagen nicht lebensfähig.

Die Mückenstiche erzeugen eine allergische Reaktion, die bei den Pferden unterschiedlich stark ausgebildet ist.

Die Disposition (Veranlagung) hierfür kann genetisch bedingt sein. Unter der Veranlagung des jeweiligen Pferdes versteht man beispielsweise:

Störungen des Stoffwechsels, der Verdauungsorgane, des Hormonhaushaltes, der Blutbildung und – zirkulation. Diese können bereits angeboren oder im Laufe der Zeit entstanden sein. Eiweißüberfütterung ein Mangel an Mineralstoffen sowie Klima- und Ortswechsel, Überanstrengung, Stress und medikamentöse Therapien können hiefür ebenfalls verantwortlich sein.

Wichtig wären auch die Haltungsbedingungen d. h. die Beseitigung von Kot und Wasserpfützen, um den Lebensraum dieser Insekten einzudämmen.

Ist auf der Weide kein Stall vorhanden sollte über eine gute Ekzemerdecke nachgedacht werden um das Tier vor übergriffen zu schützen.

Jedes Tier braucht eine Individuelle Behandlung.

Wichtig ist die Abklärung der Ursache. Ist dieses geklärt wird das Ekzem von Jahr zu Jahr an Intensität verlieren.

Oft wird das Pferd rein symptomatisch behandelt. Zur Behandlung der erkrankten Haut werden Kortisone und Histamine verwendet. Beide haben bekannte Nebenwirkungen, die vor allem dem Dauergebrauch von Kortison entgegenstehen, und sind bei längerer Anwendung auch sehr teuer.

Die Hilflosigkeit gegenüber dem Ekzem ist ein guter Boden für eine Fülle von obskuren Zubereitungen, die bei den Besitzern falsche Hoffnungen wecken.

So gibt es eine ganze Reihe von Spezialzubereitungen denen Zusammensetzung nicht immer bekannt ist.

Kategorie: Erkrankungen, Thema des Monats, Tierheilpraktiker

Obstipation ( Verstopfungen)

Montag 29. August 2005 von Dagmar

Die Obstipation kommt bei Tieren gar nicht so selten vor. Die Ursachen liegen oft in der Fütterung oder in der Art und Weise, wie Futter zusammengesetzt ist, wie es aufgenommen und verdaut wird. Daneben können natürlich auch Veränderungen am Darm selbst zur Darmträgheit und damit Obstipationsneigung führen.

Nach Kolikoperationen kommt es infolge von Verklebungen mitunter zur Beeinträchtigung der Darmpassage.

Diese ist meist nicht nur anatomisch, sondern vor allem auch funktionell.

Mit der passenden homöopathischen Arznei kann man hier sehr oft noch zu erstaunlichen Erfolgen kommen, wo konventionelle Mittel keine Hilfe bringen können. Hierbei sollte die Phytotherapie nicht vergessen werden.

Sicher sind bei absoluter Enge und Einschränkungen eines Darmes auch mit homöopathischen Arzneien keine Wunder zu vollbringen. Eine entsprechende Fütterung ist zusätzlich immer angezeigt. Aber immerhin kann man in vielen Grenzfällen den Tieren wirklich wieder zur beschwerdefreien oder beschwerdearmen Verdauung verhelfen.

Die konventionellen Mittel zur Anregung der Darmmotorik (z.B. Glaubersalz) haben den Nachteil, dass sie ihrerseits zu Krämpfen führen. Zusatzstoffe, die den Kot besser gleiten lassen oder zur Aufweichung des Kotes führen, wie Leinsamen, sind eine gute und oftmals notwendige unterstützende Maßnahme.

Sie beseitigen jedoch nicht die funktionellen Störungen des Darmes oder Darmmotorik.

Mit den homöopathischen Arzneien behandelt man nicht nur die Symptome und die Obstipation selbst, sondern kann zugleich die individuelle Störung als solche oft heilen oder günstig beeinflussen, so dass die gefürchteten Rezidive ausbleiben.

Selbstverständlich muss auch bei dieser Erkrankung eine gründliche klinische Untersuchung zu einer Diagnose führen, um nicht einen Ileus (Darmverschluss) oder eine Invagination (Darmeinstülpung) o.ä. zu übersehen.

Quelle:Rakow unsere Pferde

Kategorie: Erkrankungen, Thema des Monats, Tierheilpraktiker