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Druse

Sonntag 29. April 2007 von Dagmar

Bevor ein mit Druse infiziertes Pferd die ersten Symptome zeigt, vergehen etwa acht bis zehn Tage. Nach dieser Inkubationszeit schwellen die Lymphknoten am Kopf zu Beulen – im Rachen, an der Ohrspeicheldrüse und vor allem zwischen den Unterkieferästen (Kehlgang). Die Lymphknoten sind warm und fest; Berührung tut dem Pferd weh. Später werden häufig auch die Lymphknoten der Luftsäcke dick, die am Übergang zwischen Rachen und Luftröhre liegen.

Die Schwellungen verursachen starke Probleme beim Schlucken und Atmen, so dass den Pferden beim Trinken manchmal ein Teil des Wassers wieder aus den Nüstern läuft. Die Nase kann mit Futterresten, Speichel oder eitrigem Ausfluss verschmutzt sein. Um die Rachenschmerzen zu lindern, strecken viele Patienten den Hals nach vorn.

Hohes Fieber (40 Grad und mehr; normal sind in Ruhe 37,5 bis 38,9 Grad) ist das zweite Leitsymptom einer Druse. Das Pferd ist matt, frisst und trinkt wenig. Rund 24 Stunden nach Ausbruch der Krankheit fließt meist ein wässrig-trübes Sekret aus der Nase, das drei bis vier Tage später schleimig und eitrig wird. Wenn die Druse lange nicht heilt, ist der Ausfluss manchmal mit Blut versetzt. Viele Pferde haben außerdem eitrigen Augenausfluss, starken Speichelfluss und trockenen, krampfartigen Husten.

Druse ist eine Infektion der Atemwege oberhalb des Kehlkopfs mit dem Bakterium Streptococcus equi. Betroffen sind Nase, Nasennebenhöhlen, Rachen und Luftsäcke. Die Bakterien bringen die Lymphknoten am Kopf zum Schwellen, die ein Teil des Immunsystems sind: Lymphknoten produzieren weiße Blutkörperchen, um eingedrungene Krankheitskeime zu vernichten. Doch Streptococcus equi kann das Immunsystem umgehen, vor allem, wenn der Organismus geschwächt ist. Zum einen ist jedes Bakterium von einer Kapsel umgebe, die es vor den weißen Blutkörperchen schützt. Zum anderen setzt der Druse-Erreger ein Eiweißgift frei, das die weißen Blutkörperchen töten kann.

Obwohl der Erreger nur Pferde infiziert, kann der Mensch ihn von kranken auf gesunde Tiere übertragen. Dieses Bakterium überlebt an den Händen, an Kleidung, Stiefeln, in Boxen und Pferdehängern. Die meisten Bakterien werden von Pferd zu Pferde geschleudert, wenn sie niesen oder husten. Dabei schwirren die Bakterien durch die Luft und dringen über die Nüstern in die Atemwege des Nachbarn.

Verläuft Druse komplikationslos, ist eine Druse nach wenigen Tagen überstanden. Lebensbedrohlich wird eine Druse durch Komplikationen, wenn sich Abszesse nach innen in den Rachen oder die Luftsäcke entleeren. Dann werden die Bakterien übers Blut in andere Organe geschwemmt, wo sie neue Entzündungsherde bilden. Am häufigsten sitzen die Metastasen in der Lunge, Leber, Milz, Nieren und Gehirn. Manchmal sind Darm, Gelenke und Sehnenscheiden befallen. Einige Pferde haben am After so viele Abszesse, dass sie nur unter Schwierigkeiten Kot absetzen können.

Metastasen können zu Kehlkopfpfeifen Schluck-Lähmungen führen. Schwellen die Lymphknoten der Luftsäcke stark an, drücken sie derart auf die Atemwege, dass das Tier erstickt. Kommt häufig bei Fohlen vor.

Durch diese chronischen Infektionen nehmen die Pferde stark ab und bekommen Bauch Ödeme. Sie bekommen Koliken, leiden unter immer größeren Atembeschwerden bis hin zur Lungenentzündung – und Bauchfellentzündung. Hochgradige Blutarmut ist die Folge; im Extremfall stirbt das Pferd an Unterernährung, Entkräftung oder Blutvergiftung.

Quelle: Cavallo Spezial

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Hufrollenentzündungen

Donnerstag 29. März 2007 von Dagmar

Harter Boden, die Landung nach dem Sprung über hohe Hindernisse, er schweres Reitergewicht und schlechtes Reiten belasten die Hufrolle stark. Die Gleitfläche zwischen dem Strahlbein mit Schleimbeutel und der tiefen Beugesehne wird überbeansprucht. Der Verschleiß kann bis zur Zerstörung des Knorpelbelags reichen das bedeutet chronische Lahmheit. Die Lahmheit verschwindet, wenn das Gelenk vollständig verknöchert ist.

Die Ursachen sind:

Überanstrengungen, nicht ausgeheilte oder wiederholte Verstauchungen des Krongelenks, Zerrungen der Gelenkbänder bei fehlerhafter Gliedmaßenstellung, zu früh zur Arbeit herangezogenen junge Pferde. Auch enge Hufe die meist schlecht durchblutet sind, schaden der Hufrolle. Sie können angeboren, aber auch durch zu starkes Ausschneiden oder zu enge Hufeisen verursacht sein.

Risikopatienten:

Springpferde weil ihr Gewicht beim Aufsetzen auf den Vorderbeinen lastet. Schlecht gerittene Pferde deren Vorhand übermäßig strapaziert wird. Westernpferde die blitzschnelle, scharfe Wendungen vollführen müssen.

Die Symptome sind:

Stützbeinlahmheit, die sich in der Bewegung bessert, häufig ringförmige Knochenauflagerungen am Krongelenk, klammer Gang. Im Anfangsstadium Pulsieren der Arterien, häufig ist nur ein Vorderbein befallen.

Zur Vorbeuge regelmäßiges Training und dadurch keine Überbeanspruchung. Ein guter Hufschmied ist auch sehr wichtig.

Quelle: Naturkunde für Pferde

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